April, April, ich bin ein Narr

und möchte euch gerne necken.

Geht ihr mal ohne Schirm hinaus,

werd ich mit Regen schrecken.

Ich mag es lustig, kunterbunt,

bin launig und bin heiter.

Von jedem Bruder hab ich was,

in meiner Monatsleiter.

Mal bring ich Eis, mal Graupel gar,

dann lacht die Sonne wieder.

Ich zaus mit Wind durch euer Haar,

und mag doch Frühlingslieder.

 

Ich bin ein lustiger Gesell, das merkt ihr gleich am Ersten. Da darf man sagen was man will, sogar mit Lügen scherzen. Manchmal gibt’s auch das Osterfest, wenn es der März gut mit mir meinte. Auch ich liebe den Frühling und bringe noch weitere Frühlingsblumen mit wie die Osterglocken, die Tulpen oder die Stiefmütterchen. Aber vor allem hab ich den Schalk im Nacken. Jeder meiner Monatsbrüder hat mir einen Gruß da gelassen. So jage ich die Menschen mit Sturmesböen und Regen, wenn gerade zuvor die Sonne gelacht hat. Sehe ich sie dann rennen und lache ich mir kringelig. Ja ich weiß, ihr schimpft dann über mich, aber als April darf ich mir das erlauben. Einmal im Jahr muss man auch beim Wetter Spaß verstehen und ich mag Spaß mehr als alles.  Also denkt daran wenn wieder einmal April ist, nehmt lieber den Schirm mit, auch wenn die Sonne lacht, ihr wisst nie wann mich die Lust packt und ich es mir anders überlege. Zuerst einmal will ich euch jedoch ein Märchen erzählen, genau wie meine Brüder.

 

 

Der kleine Kobold

 

Im Wurzelreich einer alten, dicken Weide lebte Plum, ein Kobold. Plum war ein fröhlicher kleiner Kerl. Wenn im Frühling die Blumen und Gräser ihrer ersten Spitzen aus der Erde streckten, kam auch Plum aus seinem Reich hervor. Er freute sich am Sonnenschein, da ihm das Leben unter der Erde im Winter doch recht eintönig war. Er liebte es, die Tiere zu beobachten und kannte jedes einzelnes Pflänzlein. Für Plum war der Frühling die schönste Jahreszeit. Ganz in der Nähe von Plums Weide lebte eine Hasenfamilie. Jedes Jahr half Plum der Hasenfamilie beim Ostereierfärben. Fingen die Bienen an ihren ersten Honig von Weidenkätzchen und Krokussen einzusammeln, meldete sich Plum bei den Hasen und bot seinen Dienst an. Da Vater Hase in jedem Jahr mehr Arbeit hatte, freute er sich stets, Plum zu sehen. „Du kannst gleich heute nacht auf den Hof vom Bauern Fiedler gehen und die Eier von den Hühnern abholen.“ Plum kannte den Weg zum Bauern genau und freute sich schon auf seine wichtige Aufgabe.

Schnell vergingen die Stunden, sobald es dunkelte machte sich Plum auf den Weg. Braunchen hatte schon auf Plum gewartet. Die letzten Tage war der Bauer recht verärgert gewesen, da er annahm seine Hühner würden keine Eier mehr legen. „Wir waren schon bange, der Bauer wolle uns im Suppentopf haben. Ab morgen wird ja nun alles besser. Du hast deine Eier für die Hasen und wir könne sie dem Bauern wieder geben“. „Einfach ist es bestimmt nicht die Eier zu verstecken“, stimmte Plum der Henne zu „aber jetzt müssen wir uns beeilen, bevor Hasso uns entdeckt."  Schnell wurde der Wagen beladen und Plum machte sich so vorsichtig wie möglich mit seiner kostbaren Fracht auf den Weg ins Hasenreich. Als der Morgen graute und die Vöglein den Tag mir einem neuen Lied begrüßten, hatte Plum sein Ziel erreicht. Schnell wurden die Hasen munter, ein anstrengender Arbeitstag lag vor ihnen. Vater Hoppel hatte längst die schönsten Farben gesammelt und bereit gestellt. Plum hielt ein kleines Schläfchen unter einer Butterblume um dann frisch gestärkt beim Färben der Eier zu helfen. Aus seinem Schatz, hatte er als Krönung des Ganzen ein wenig Gold mitgebracht. Als der Tag sich dem Ende zu neigte, waren die Hasen mit ihrer Arbeit fertig. Am nächsten Morgen sollten die Eier bei den Kindern der Umgebung versteckt werden. Die einzelnen Körbchen wurden bereit gestellt und alles legte sich zur Ruhe.

Schon bevor die Sonne den neuen Tag weckte, war Hopps auf den Beinen. Er hatte sich vorgenommen Mutterhase mit einem Blumenstrauß zu erfreuen. Als er jedoch an den Körbchen vorbei kam, musste er mit Schrecken feststellen, dass alle leer waren. Noch nie war so etwas vorgekommen. Mit Hallo wurden nun die anderen Hasen geweckt. „Wer kann das nur gewesen sein?“ schluchzte Hopps. „Wir werden gleich Plum um Hilfe bitten! Geht schnell zu ihm und weck ihn, er möchte her kommen!“ schickte Vater Lampe seinen Jüngsten auf den Weg. Auch Plum war erbost über soviel Frechheit. Sofort sprang er aus seinem Blätterbett und ging mit Hupps, um bei der Suche nach dem Dieb zu helfen. „Als wir gestern die Eier färbten, beobachtete ich die Elster. Sie stolzierte ständig um uns herum.“ Erinnerte sich Plum. Schnell wurde das Eichhörnchen allarmiert um  im Nest der Elster nachzusehen. Und er wurde fündig! Nun war Eile geboten. Springschnell sammelte alle Eier ein so schnell er konnte. Oh wie oft musste er den Baum hoch und wieder runter klettern, damit keins der Eier beschädigt wurde. Es dauerte jedoch nicht lange und Springschnell hatte es geschafft. Auch Plum nahm sich heute einen Wagen und half beim verteilen der Eier. Da jedoch Alle mit Fleiß bei der Sache waren, konnte schnell die versäumte Zeit aufgeholt werden und als die Kinder aus dem Haus traten, um ihr Osternest zu suchen, waren  längst alles versteckt.

Wie konnte es kommen, dass sich die Elster so für die Ostereier interessierte? Am Tage hatte sie beobachtet wie Plum etwas von seinem Golde zur Verfügung gestellt hatte, so dass in diesem Jahr jedes Ei einen besonderen Glanz erhielt. Und da bekanntlich Elstern hinter allem her sind was glänzt und glitzert, hatte sie alle Eier in ihr Nest gesammelt. Oh wie staunte sie, als die von ihrem Morgenflug zurückkehrte und das Nest leer fand. Da die Häslein jedoch alle Eier schon verteilt hatten kam sie diesmal zu spät.

„Haben wir nicht etwas vergessen?“ meinte Vater Lampe als sich die Hasen nach ihrem schweren Werk wieder versammelt hatten. „Nein, alle Eier sind verteil. Jeder wird sein Nest gefüllt vorfinden:“ überlegte Hupps. „Und  doch haben wir etwas vergessen! Ich werde es euch sagen. Als wir heute früh in großer Not waren, hat Springschnell uns sofort geholfen und es war keine leichte Aufgabe. Dafür sollten wir uns bei ihm bedanken.“ Nun machte sich Hopps auf den Weg zu Springschnell und brachte ihm als Geschenk das schönste Osterei, des Jahres. Dies Ei wurde im Hasenland in jedem Jahr aufgehoben, um nach der Arbeit, den Hasen auszuzeichnen, der  in dem Jahr am fleißigsten gewesen war oder der das schönste Ei bemalt hatte. Springschnell war zwar kein Hase, ohne ihn hätte es jedoch in diesem Jahr kein Osterfest gegeben. So bekam Springschnell diese Auszeichnung über die er sich sehr freute.

 

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